Das künstlerische Werk der in Berlin lebenden und arbeitenden Künstlerin beinhaltet filigrane Zeichnungen auf Papier und Leinwand sowie Miniaturskulpturen, Keramiken und Porzellanarbeiten. Häufig sind die Werke inspiriert von Naturordnungen und den Naturstudien des zeichnenden Zoologen Ernst Haeckel. So werden zahlreiche unterschiedlichste Formen und Strukturen zum Anlass einer Zeichnung und mit amorphen oder ornamentalen Elementen verbunden.

Die Herausforderung für Angelika Arendt besteht darin, immer wieder eine neue kompositorische Balance zwischen Abstraktion und Figürlichkeit zu schaffen. Beide Formgestaltungen verbinden sich ineinander wachsend zu fantastischen Gebilden, die weder in Raum noch Zeit zu verorten sind. Der écriture automatique verwandt, lässt die Künstlerin die zeichnerischen Prozesse über das Papier wachsen. Natürliche Organismen aus miniaturhaften, vielgestaltigen Formen, einzelnen Zellen und Molekülen verbinden sich scheinbar wie von selbst mit feinsten Linien und Flächen zu dichten Strukturen und Mustern. Dabei versucht sie, sich einer Schönheit anzunähern, die von Diversität und Üppigkeit gekennzeichnet ist und als utopischer Weltentwurf zu verstehen ist. Wir sind aufgefordert, genau hinzuschauen, der Natur Tribut zu zollen und unseren häufig zerstörerischen Umgang mit ihr zu überdenken.

Christiane Bühling